NP - Oh Maria, Maria [Broad & Maria]

Gutgelaunt ließ ich mich ins Gras fallen. Der Text saß und ich hatte ein echt gutes Gefühl. Diese Schule war einfach das beste was mir passiert war und das Verhältnis zu meinem Vater war auch besser geworden. Ich musste kurz schmunzeln, als ich daran dachte, weil es echt komisch war, dass Entfernung so etwas bewirken konnte. Vater freute sich sogar schon, dass ich bald nach Hause kommen würde.
Ich fing leise an zu summen, immer noch etwas erstaunt, wie sich meine Stimme geändert hatte.
Ich legte mein Handy neben mir in den Rasen und sah es auffordernd an. Wenn es doch mal endlich klingeln würde. Aber zähneknirschend musste ich daran denken, dass Mila immer noch einen Freund hatte und nie erfahren würde, was ich für sie empfand. Das war einfach nur mies gelaufen, damals.

Als die Sonne mir ins Gesicht schien, blinzelte ich kurz. Wie schön Tage doch manchmal waren. Ich kam gerade vom Training und hatte meine blaue kurze Hose an, mein weißes Shirt und über der Schulter trug ich meine Tasche. Irgendwie hatte ich noch keine Lust ins Wohnheim zu gehen und ließ mich deswegen auf einer Wiese nieder. Mein Blick fiel auf einen Jungen, der nicht weit entfernt von mir saß. Brain, Brandon..irgendwas B hieß er jedenfalls. Meine Haare sanft zurück gestrichen, lächelte ich ihn freundlich an und brachte ein leises "Hey." hervor.

Ich öffnete die Augen und verspürte den tiefen Wunsch in mir, dass es Mila sein würde, aber es war ein anderes Mädchen, Ich wusste, dass sie Sportleron war: Maria Johnson. Ich lächelte sie freundlich an und setzte mich auf. "Hallo, Maria", begrüßte ich sie. Ich begrüßte die meisten gleich mit dem Vorname. Eigentlich hatte ich noch nie mit ihr gesprochen, aber das war nicht schlimm. "Broad", stellte ich mich gleich grinsend vor. Ich wusste nicht, warum ich es tat, aber ich fing ein Gespräch mit ihr an. "Hast du auch noch keine Lust reinzugehen?", fragte ich sie leise und meine Stimme verfiel wieder in ein kleines Singsang. Meine Mutter meinte immer scherzhaft ich sei ein Chinese, da diese wohl auch etwas sangen beim Sprechen.
Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie ruhig an.

Er sprach mich gleich mit meinem Vornamen an, er kannte mich also. "Ah,Broad." antwortete ich schief grinsend und legte meine Tasche neben mir ab. Ich wendete meinen Blick kurz von ihm ab und sah ihn dann wieder an als er mir eine Frage stellte. " Ja, bei dir das gleiche ?" stellte ich die Gegenfrage und lächelte sanft. Ich war nun schon einige Monate auf dieser Schule und kannte immer noch nicht alle Personen. " Ich mag den Sonnenuntergang." sagte ich leise und deutete auf die Sonne die langsam unterging. Ich hatte keine Ahnung, warum ich es ihm gerade erzählte aber irgendwie wollte ich mit ihm reden, ihn kennenlernen.

Ich nickte. "Ja, irgendwie will ich noch nicht rein, ich bin gerne draußen, wenigstens im Sommer, im Winter ist es etwas anders." Der Winter war nämlich für meine Stimme nicht unbedingt gut.
Natürlich kannte ich ihren Namen, aber nicht, was sie machte. "Tut mir leid, was machst du eigentlich für eine Sportart?" fragte ich neugierig. Die Auswahl war breit gefächert und deswegen konnte ich mir nicht vorstellen, was sie machte. Irgendwie waren verdammt viele Sportler an dieser Schule... Irgendwie lustig.
Ich gähnte kurz, obwohl ich es auch hätte unterdrücken können, aber eigentlich war mir nicht danach.

Aufmerksam hörte ich ihm zu. " Ich mag den Winter auch nicht so aber leider, habe ich im Januar Geburtstag." meinte ich und lächelte. Er fragte, was ich für eine Sportart betätigte. " Handball, mit Stolz." antwortete ich und sah ihn an. " Du singst oder?" Um ehrlich zu sein, war es etwas aus seiner Stimme heraus zuhören.
Ich mochte Jungs die singten und tanzten. Die Frage war nur ob er gut war aber sonst würde er hier ja nicht angenommen wurden sein, oder ?

Ich lachte leise. Blieb eigentlich doch nur singen oder tanzen, wenn ich schon keine Sportart machte. "Ja, ich singe. Den lieben langen Tag. Meine Mutter sang damals auf dem Broadway, da hat sie meinen Vater kennengelernt. von ihr habe ich das Gesangstalent", erklärte ich ihr weiterhin. "Mit einer Handballerin lege ich mich lieber nicht an", meinte ich scherzhaft und sah wieder zu ihr. Dabei setzte ich meine Sonnenbrille auf die Nasenspitze und tat cool. Nein, ich tat nicht nur cool, ich war es auch!
"Du kannst mal vielleicht mal vorbeigucken, wenn ich singe..." Unbedingt wollte ich nun nicht singen, nur, wenn sie es wollte, dann würde ich singen.

" Hm, cool. Singt deine Mum noch ?" Meine Lippen zierten immer noch ein Lächeln, seufzend fuhr ich mir durch meine Haare. "Hey..ich bin auch nur ein Mädchen." sagte ich und zwinkerte ihm zu. " Ich steh auf Jungs die singen und tanzen können." gab ich zu und lachte kurz. " Sing mir doch einfach jetzt was vor." bat ich ihm grinsend an und wartete auf seine Reaktion.

Ich schüttelte den Kopf. "Wir wohnen nun in Frisco und sie ist die Assistentin meines Dads", erklärte ich und das sollte auch zu meiner Familie erstmal reichen.
Ich räusperte mich kurz und fing an zu singen.
"I wake up everey evening, with a big smile on my face
and it never feels out of place.
And you still probably working, at a nine-to-five pace,
i wonder how bad that taste.
When you see my face hope it gives you hell,
hope it gives you hell...!"

Während ich sang, beobachtete ich sie genau.

" Oh,schade." sagte ich und hörte ihm gespannt zu. Er sang gut, wirklich gut. Kein Wunder, das er hier angenommen wurde. " Du singst gut, muss ich zugeben." Ich biss mir leicht auf meine Unterlippe und sah zu dem Sonnenuntergang. Ich fand es schön, abends auf der Wiese zusitzen und einfach nur zu entspannen.

Ich verstummte und lächelte sie an. "Ich bekam schon Gesansunterricht, bevor ich laufen konnte", erklärte ich ihr belustigt und grinste sie an. "Mein Vater war immer darauf bedacht mich außer Haus zu haben,weil ich einfach nur anstrengend in seinen Augen war", ich zuckte mit den Schultern und legte mich zurück ins Gras. "So bin ich aufgewachsen und das ist nicht schlimm", erklärte ich ihr leise. Viele Menschen würde es sicher stören, aber ich kannte es ja auch nicht wirklich anders und ich wusste, dass sie mich trotzdem sehr gerne hatten.